Über die Ausstellung
Karikaturen über Vegetarier und den Vegetarismus waren im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts keine absolute Seltenheit – und doch handelt es sich um besondere Funde, die in aufwendiger Recherche erst entdeckt werden müssen in den Fluten von Spott über die Geschlechterverhältnisse, bestimmte Berufsgruppen und politische Positionen. Zwar kann man dank fortschreitender Digitalisierung von Satire-Blättern zunehmend besser gezielt nach Vegetarier-Karikaturen suchen, jedoch ist das Gros der Zeitschriften noch lange nicht erschlossen. Daher lässt sich die Menge der insgesamt erschienenen Vegetarier-Karikaturen kaum beziffern. Diese Ausstellung schöpft überwiegend aus Zeitschriften, die bereits digitalisiert sind. Die Auswahl der hier präsentierten Bilder folgt zum einen den bildrechtlichen Möglichkeiten und Grenzen, zum anderen konzeptuellen Erwägungen mit dem Ziel, ein breites Spektrum an visuellen und verbalen Motiven und Argumenten darzulegen.
Evi Zemanek ist Professorin für Medienkulturwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo sie ab 2010 Germanistik und Intermedialität lehrte, nachdem sie in Komparatistik an der LMU München promoviert hatte. Ihre Forschungsinteressen liegen vor allem in den Bereichen Medienökologie, Intermedialität und Interkulturalität, Ecocriticism und crossmedialer (Umwelt-)Journalismus. Sie publizierte weitläufig zur Naturästhetik in diversen Medien, Ökotopien, Naturlyrik, und allgemeiner zur Geschichte ökologischen Denkens und zu Poetiken „ökologischer Genres“. Zuletzt schrieb sie über „nachhaltige Medienkulturen“ und konzipierte (zus. m. U. Kluwick) ein interdisziplinäres Kompendium (Nachhaltigkeit interdisziplinär. Konzepte, Diskurse, Praktiken, 2019). Derzeit stellt sie eine Monografie über Karikaturen fertig, welche Verflechtungen von Diskurs-, Medien- und Umweltgeschichte seit dem 19. Jahrhundert untersucht. Evi Zemanek ist Gründerin des DFG-Netzwerks Ethik und Ästhetik in literarischen Darstellungen ökologischer Transformationen, Mitglied des DFG-Networks Politiken der Idylle, des Upper Rhine Cluster for Sustainability Research und des Transatlantic Humboldt Network Environmental Humanities.
Kontakt: evi.zemanek@mkw.uni-freiburg.de
Sophia Burgenmeister lebt und promoviert in Freiburg im Breisgau. In ihrer Dissertation erforscht sie die Diskurs- und Mediengeschichte von Fleischkonsum und Vegetarismus. Weitere Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Klimakommunikation, Gegenwartslyrik und Intermedialität. 2018 erschien ihr Buch „Der ‚Blick auf Beowulf‘ – Eine Spurensuche zwischen Medialität und Materialität bei Thomas Kling und Ute Langanky“. Zuvor studierte sie Philosophie und Neuere deutsche Literatur, Kultur, Medien an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der University of Nottingham und arbeitete als Lektorin für Philosophie, Literatur- und Medienwissenschaft.
Kontakt: sophia.burgenmeister@posteo.de
Dank
Die Autorinnen, die auch die englische Version der Ausstellung verfasst haben, danken Nikolina Hatton für das hilfreiche Lektorat des englischen Textes und Kimberly Coulter für die geistreiche Unterstützung bei der Übertragung der Gedichte ins Englische. Ferner danken wir drei anonymen Personen für ihre Peer Reviews, Jonatan Palmblad für die technische Umsetzung und Matthias Reifegerste (Universitätsbibliothek Freiburg) für seine Hilfe bei der Identifizierung einiger historischer Karikaturisten. Ein besonderes Dankeschön gebührt schließlich den Karikaturisten Greser und Lenz, die uns freundlicherweise eine ihrer aktuellen Karikaturen zur Verfügung gestellt haben.