NL 001-014_009

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, April 1930 – September 1930. DMA NL 001/014.

[009] Abends. Wir haben in Uvkusigsat den Katecheten an Bord genommen, sowie mehrere weibliche Passagiere, und Joh. Fleischer. Die Umanakfahrten werden sehr beliebt! Glücklicherweise geht der Motor gut.
Ja nun heißt es die Zähne zusammenbeisen und Transporte machen, Transporte und nochmals Transporte, wenn wir alles hinaufbekommen wollen. Vigfus hat den schweren Fehler gemacht —und ich habe ihn leider zugelassen— einen ganzen Monat lang ⅓ unseres Pferdebestandes unbeschäftigt zu lassen. Freilich ist die Ursache die, dass die Isländer behaupteten, man dürfe die Pferde anfangs nicht voll beschäftigen, sonst würden sie steif. Zuerst haperte es mit dem Beschlagen und bis gestern mit den Packsätteln. Ich habe mich ja zu sehr auf die eigene Initiative der Isländer verlassen und war auch mit meinen Gedanken zu sehr bei den Hundeschlittenreisen. Im Anfang wurde ja übrigens der oberste Abschnitt durch Hundeschlitten versorgt. Aber seit die Schlittenreise fort ist, haben wir den glatten Ausfall von ⅓ unserer Pferde zu tragen. Nun wird die Frage brennend, ob es uns überhaupt gelingt, mit Sack und Pack bis hinauf zum Nunatak zu kommen! Die Aussichten hierfür sind im Augenblick

[009] Evening. In Uvkusigat we took the catechist on board, as well as several female passengers and Joh. Fleischer. The trips to Umanak are becoming quite popular! Fortunately the motor is working all right.
Now we have to grit our teeth and make the transports. Transports and more transports, if we want to get everything up. Vigfus made the mistake—I, unfortunately, allowed him to make it—of not using ⅓ of our horses for an entire month. The cause of this is, of course, that the Icelanders claimed that one can’t fully employ the horses at first, lest they become “stiff.” First we lacked horseshoes, and until yesterday, pack saddles. I had relied on the initiative of the Icelanders, and was also overly preoccupied with dog sled travel. At first, the uppermost part was provided with supplies using dog sleds. But since the dog sled group has left, we have to cope with ⅓ of our usable horses being out of commission, and this is not possible. The crucial question now is whether or not we will be able to make it with all our luggage up to the Nunatak! At the moment,

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