NL 001-010_049

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1912 – July 1913. DMA NL 001/010.

[049] 13. Mai [1913] Rasttag. Die Instrumente werden ausgepackt, vom Treibschnee gereinigt und es wird allerhand „beobachtet“, in der schönen Hoffnung später mit diesen „Beobachtungen“ etwas anfangen zu können. Es wird nicht viel daraus werden, aber es ist so schrecklich langweilig, diese Wanderung durch die weiße Wüste, daß man sich ordentlich freut, zur Abwechslung einmal statt der Pferdepeitsche ein Instrument in die Hand zu bekommen. Unsere Seehöhe, die ich eben berechnet habe beträgt (provisorisch) 2287 m. Länge, Breite und Höhe, das sind die 3 interessantesten Dinge, die es hier gibt. Außer diesen gibt es nur den blauen Himmel und den weißen Schnee. Andere Sehenswürdigkeiten, wie etwa Wolken, scheint die hiesige Natur nicht leisten zu können. Larsen hat in seinem Gepäck einen Spiegel, der heut die Runde macht, und wir haben uns daher selbst einmal zu sehen bekommen. Am meisten mitgenommen ist mein Gesicht, die Nase ist eine einzige

[049] 13 May [1913]. A day of rest. The instruments are being unpacked, the snow dusted off, and “observations” are being made everywhere in the hopes that we will be able to do something with them later. Not much will come of it, but it is so incredibly boring, this trek across the white desert, that we are delighted when we get to hold an instrument instead of a horse whip. Our altitude, which I have just measured, is (tentatively) 2,287 m. Latitude, longitude, and altitude: these are the 3 most interesting things here. Aside from this, there is only blue sky and white snow. The nature here can’t seem to manage to offer anything else worth looking at, such as clouds for example. Larsen has a mirror that made the rounds today, so we were finally able to see ourselves. My face has suffered the most, and my nose is one large patch of

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