NL001-004_023

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1906 – August 1908. DMA NL 001/004.

[023] der Schlitten auf der Vorderseite stoppte oder in das Loch zwischen 2 Wehen hinabfiel. Gegen Abend kamen wir auf blankes Eis, das mit viel Staub bedeckt war. Es war für mich eine ganz neue Erscheinung. Ich hielt diese dunklen Flecken zuerst für offenes Wasser. Das Eis wurde dunkler und dünner und schließlich kamen wir auch hier auf Neueis. Ich schlug vor, hier zu übernachten und morgen weiter zugehen, fand aber wenig Anklang. Wir fanden nun in der That eine ungefährliche Methode des Avanzierens. Koch ging mit seinem Schlitten im Schritt voran und wir anderen folgen dicht hinter ihm. So war man jederzeit in der Lage, augenblicklich stoppen zu können. Meist bedeckte eine dünne Schicht Salzwasser das Eis, und unter den Füßen der Hunde leuchteten die Seetiere auf - eine merkwürdige Fahrt. Wir untersuchten öfters die Stärke des Eises mit einem Messer. Es war zwischen 2 und 3 Zoll stark.

[023] and lay there so frozen that I thought he would get gout again, or something similar. He was not better until the next morning, but we were then able to spend the whole day taking measurements. In the morning inclination, in the afternoon horizontal intensity, in the evening declination for the second time. We had taken observations on Koch’s behalf early in the morning. For the next day, therefore, there was still a new morning observation for Koch and my oscillation observation remaining. These were only partly successful, since the silk thread ripped during the mounting of the second magnet. In the afternoon we waited in vain for M.E. In the evening I went for a walk alone in the moonlight, which made an extremely strong impression on me. Here for the first time I had the feeling of desolate loneliness that apparently often affects people in polar regions and renders them incapable of working.

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